Freitag, 6. November 2015

Es war einmal.... (Once upon a time...)

(English version below)


Es war einmal im März 2014.... Mir war abends langweilig und ich beschloss, mich in einer deutschen Chat-Community umzusehen, die auch Erotik-Chaträume hat und auch BDSM-bezogene. Und so kam es, dass ich - nennen wir ihn - Mr. X kennenlernte. Mr. X war ein Jahr älter als ich. Wir verstanden uns auf Anhieb, er war mir sympathisch und er strahlte (insofern man das bei einem Chat sagen kann) eine wahnsinnige, aber angenehme Dominanz aus.

Wir unterhielten uns in den nächsten Tagen öfter im Chat und auch per Telefon und es kam dazu, dass ich Mr. X Sub wurde. Alles lief rein im Chat, per Telefon und Whatsapp ab. Aber wer SL kennt, weiß wie intensiv so etwas sein kann, auch wenn man sich dabei nicht im RL sieht.

Mr. X gab mir etwas, das mir vorher kein anderer Dom geben konnte. Ich mochte es, dass er mich "Kleines" oder "Mädchen" nannte. Ich mochte es, dass er meine Gefühle hinterfragte. Ich schrieb auf seinen Wunsch hin eine Art Tagebuch für ihn, das ich ihm ab und zu am Telefon vorlas. Ich mochte den Gedanken und das Gefühl, ihm zu gehören, mich ihm hinzugeben, mich von ihm führen zu lassen.

Aber neben diesen positiven Gefühlen war auch immer eine Angst gegenwärtig. Ich hatte vor jedem Chat, vor jedem Telefonat ein mulmiges Gefühl, weil ich damit rechnen musste, dass Mr. X mich stark fordern würde. Mr. X war nämlich auch sehr streng und sehr konsequent. Ich erinnere mich an eine Situation am Telefon als ich etwas lauter gesprochen habe als ihm lieb war, er daraufhin meinte, ich hätte meine Stimme gegen ihn erhoben und er mich erstmal zusammenfaltete, so dass ich danach nur noch klitzeklein mit Hut war. Dabei war es nicht meine Absicht gewesen, meine Stimme gegen ihn zu erheben. Mr. X bestrafte gerne und das teilweise für Kleinigkeiten. So gar nicht mein Ding, aber ich nahm es hin. Denn er war ja mein Herr. Er hatte mich voll im Griff und ich bin (im übertragenen Sinne) vor ihm gekrochen.

Ich erspare euch die Details, aber es kam dazu, dass ich mich in Mr. X verliebte und mich mit ihm treffen wollte. Da schien er kalte Füße zu bekommen. Letztendlich fand ich raus, dass er mich belogen hatte, neben mir wohl noch andere Subs hatte usw.
Ich beendete das ganze. Es riss mir den Boden unter den Füßen weg und zerbrach mir das Herz. Eine Sub, die schon einmal ihren Herrn verloren hat, kann das vielleicht nachvollziehen. Es fehlte auf einmal jeglicher Halt. Ich stand alleine da, ohne Herrn. Ohne denjenigen, der mich vorher noch beschützt hat, der für mich da war, der mir Halt gegeben hat etc. Zum Glück war ich sehr wütend auf ihn, was mir etwas half, das ganze besser zu verkraften. Aber diesen Schmerz, den ich gefühlt habe als es aus war, wünsche ich niemandem. Ich weiß noch, dass ich mir gewünscht habe, lieber ausgepeitscht zu werden als diesen Herz-Schmerz ertragen zu müssen. Und ich bin kaum maso, das will also schon was heißen.

Mr. X sagte einmal zu mir, dass er immer einen besonderen Stellenwert in meinem Leben haben wird. Und leider hat er damit recht.
Er ist ein Ar...loch, alleine schon weil er mich angelogen und hintergegangen hat.
Er hat mich im Guten und im Schlechten geprägt. Er hat mir gezeigt, wozu ich als Sub fähig bin. Er war der erste Dom, der mir dieses Gefühl der Geborgenheit, des Schutzes usw. gegeben hat. Aber er hat mir auch viele innere Wunden zugefügt, die heute noch immer wieder aufbrechen.
Ich dachte damals es wäre normal, Angst vor dem eigenen Herrn zu haben. Und auch nach ihm wollte mir das der ein oder andere Dom noch weismachen. Vielleicht gibt es Subs, die darauf stehen. Aber ich mag es nicht. Ich möchte keine Angst vor meinem Herrn haben müssen. Das gehört nicht in meine Vorstellung einer D/s-Beziehung.

Alles in allem war die Zeit mit Mr. X sehr lehrreich für mich. Ich habe viel über mich selbst gelernt. Und so hart und bitterlich es letztendlich auch war, so sehr er mich verletzt hat, so waren diese Erfahrungen doch für was gut. Ohne sie würde ich wahrscheinlich nicht da stehen, wo ich jetzt stehe.

Nur die alten Wunden bzw. Narben müssen noch verheilen. Aber ich denke, da bin ich auf einem guten Weg. Denn meine Erkenntnisse über DD/bg, meine Entwicklung seitdem und die positiven Erfahrungen, die ich in der letzten Zeit machen durfte, helfen mir dabei.

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Once upon a time in March 2014 .... I was bored in the evening and I decided to look around in a German chat community that also has adult chat rooms and also BDSM-related chat rooms. And so it was that I met - we call him - Mr. X. Mr. X was a year older than me. We understood each other right away, he was sympathetic to me and he beamed (insofar as one can say in a chat) an insane, but pleasant dominance.

We often talked in the chat in the next few days and also by phone and so it happened that I became Mr. X's sub. We only had contact in the chat, by phone and Whatsapp. But who knows SL, knows how intense such a thing can be, even if not seen in RL.

Mr. X gave me something that no other Dom could give to me before. I liked it that he called me "Little" or "Girl". I liked it that he questioned my feelings. I wrote at his request, a kind of diary for him, which I read from time to time on the phone to him. I liked the idea and the feeling to belong to him, to give myself to him, to let myself be led by him.

But in addition to these positive feelings was always a fear present. Before each chat, before every call I had a queasy feeling, because I had to expected that Mr. X would demand much of me. Mr. X was in fact also very strict and very consistent. I remember a situation on the phone when I spoke a little louder than he liked, he said then, I would have raised my voice against him and he folded me up, so I felt utterly worthless. It was not my intention to raise my voice against him. Mr. X liked punishing, also only for peanuts. Not my thing, but I accepted it. Because he was my master. He had me fully under control, and I've been crawling (figuratively) in front of him.

I'll spare you the details, but it happened that I fell in love with Mr. X and wanted to meet with him. He seemed to get cold feet. Eventually I found out that he had lied to me, probably had other subs besides me etc.

I finished the whole. It pulled the rug out from under me and broke my heart. A sub who has ever lost her Dom should understand. There was noone anymore who kept me grounded. I was alone, without Master. Without the one who protected before, who was there for me, who gave me support etc. Fortunately, I was very angry at him, which helped me a little to better cope with the whole. But this pain that I felt when it was made, I don't wish anyone. I remember that I wished to be flogged rather than to have to endure this heart pain. And I'm hardly maso, so that's saying something.

Mr. X once said to me that he will always have a special place in my life. And unfortunately he is right.
He is an A...hole, just alone because he has lied and cheated me.
He has shaped me for good or for worse. He showed me what I'm capable of as a sub. He was the first Dom, who has given me this feeling of security, protection and so on. But he has done me a lot of inner wounds that break open yet again today.

I thought it would be normal to be afraid of the own Dom. And even after him other Doms tried making me believe it. Maybe there are subs who like it. But I do not like it.I don't want to fear my Dom. That does not belong in my idea of a D/s relationship.

All in all the time with Mr. X was very instructive for me. I learned a lot about myself. And as hard and bitterly it ultimately was, as much as he hurt me, these experiences were really good for what. Without them I probably would not be where I am now.

Only the old wounds and scars have yet to heal. But I think I'm on the right track. Because my knowledge on DD/bg, my development since then and the positive experiences that I was able to do in recent times, help me.

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