Da kennt man sich in SL schon eine ganze Weile, schon mehrere Monate. Man hat einiges zusammen erlebt, ist durch Höhen und Tiefen gegangen, hat Gefühle für den anderen entwickelt, fühlt sich zu ihm hingezogen, hat mit ihm gevoiced und ist sich sehr vertraut, aber man hat sich im RL nie gesehen. Und plötzlich wird ein Treffen in RL greifbar...
Tausend Gedanken schießen einem durch den Kopf: Was ist, wenn er mich doof findet? Was ist, wenn ich ihm optisch nicht gefalle? Was ist, wenn wir uns nicht so gut verstehen wie in SL? Was ist, wenn wir beide kein Wort rausbekommen und uns nur anschweigen? Was ist, wenn wir beide genauso aufeinander abfahren wie in SL? Wie geht es dann weiter?
Er wollte mich im Krankenhaus besuchen. Eigentlich nicht optimal für ein erstes Treffen dachte ich, aber andererseits irgendwie auch eine gute Gelegenheit.
Der Tag rückte näher und ich hoffte, dass ich wenigstens vor dem Treffen (und damit nach der OP) noch duschen durfte, damit meine Haare nicht ganz so zottelig aussahen und er nicht rückwärts wieder aus der Tür geht, wenn er mich sieht. Aber der Arzt gab mir zum Glück die Erlaubnis. :-)
Mit kaputtem, frisch operiertem Knie und auf Krücken duschen und Haare waschen, ist gar nicht einfach. Ich glaube, ich habe 1,5 Stunden gebraucht und war danach fix und fertig. Aber egal. Das musste sein. ^^
Irgendwann war es so weit und mein Schatz kam zur Tür rein. Sofort war die gewohnte Vertrautheit da. Es kam mir gar nicht vor wie unser erstes Treffen. Es war so "normal", es passte einfach.
Normalerweise hatte ich nachmittags im Krankenhaus meine Ruhe, aber natürlich ausgerechnet an dem Tag musste ich erst zum Röntgen und dann wurden wir ständig von einer Krankenschwester oder anderen Leuten gestört. Bisschen blöd war das schon, aber naja...
Alles fühlte sich einfach richtig und gut an. Wir haben uns genauso gut verstanden und unterhalten wie vorher auch und je länger wir zusammen waren, desto größer wurde der Drang, ihn anfassen zu wollen. Wie oft habe ich mir vor dem Treffen überlegt, ob wir uns anfassen würden, ob wir uns küssen würden, wie weit wir gehen würden... Aber da wir beide eher schüchtern sind und ich auch nicht absehen konnte, ob er das überhaupt wollte, war das so eine Sache.
Nachdem ich ihm erst ein paarmal gegen das Schienbein getreten habe *grinst* (nicht fest natürlich), hatte ich irgendwann seine Hand in meiner und habe damit gespielt (jaaaa, ich liebe es mit den Händen meines Schatz zu spielen ^^). Aber ich wollte ihn näher haben. Er war viel zu weit weg. Ich auf dem Krankenhausbett, er auf einem Stuhl davor. Das ging gar nicht. ^^ Es kam eins zum anderen und auch, wenn ich mir nie sicher war, wie weit ich gehen konnte, ohne dass er sich unwohl fühlt, bin ich einfach meinem Bauchgefühl gefolgt. Irgendwann war sein Gesicht ganz nah vor meinem. Was machst du jetzt? Küsst du ihn? Hm nein, nicht genug Mut... und schon war er wieder weit weg. Also weiter mit den Händen spielen, die weiche Haut seiner Arme streicheln und in seine Augen gucken... Die Augen eines Menschen sind generell sehr wichtig für mich, weil man darin viel sehen kann; noch wichtiger bei einem Menschen, den ich liebe. Seine Augen sind wunderschön. Ich weiß noch, dass es irgendwann einen Moment gab als ich ihm in die Augen schaute, er lachte und ich in Blitzgeschwindigkeit auf Wolke 7 befördert wurde. Es war eh schon um mich geschehen, aber in diesem Moment umso mehr.
Dann war sein Gesicht irgendwann wieder vor meinem, seine Nase rieb meine und der Wunsch ihn zu küssen war riiieeesig. Plötzlich war der Moment da: Meine Lippen berührten seine und es war soooo schöööön. Wenn man sich schon tausendmal vorgestellt hat, wie es ist, jemanden zu küssen und auf einmal küsst man ihn tatsächlich... unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön. Es fühlte sich so gut und so richtig an, ihn nah bei mir zu haben, seine Nähe zu spüren, seine Berührungen... Jede Berührung, jedes ach so kleine Streicheln habe ich so sehr genossen. Ich hätte das stundenlang fortsetzen können. Nur irgendwann musste ich ihn gehen lassen. Irgendwann musste er ja wieder nach Hause fahren. :-(
Das alles ist gestern passiert. Als ich heute morgen aufwachte, fragte ich mich, ob das wirklich passiert ist oder ich es nur geträumt habe. Es kam mir fast unwirklich vor. Aber die Beweise lagen vor mir: Die mitgebrachte Schokolade und der kleine Plüsch-Hase.
Ich schwebe heute immer noch auf Wolke 7, auch wenn meine Sehnsucht nach ihm wahnsinnig groß ist.
Immer wieder hatte ich Angst, ein RL-Treffen könnte unsere sehr schöne SL-Beziehung zerschlagen, aber das ist nicht passiert. Meine Gefühle für ihn sind seit gestern noch stärker geworden. Ich liebe meinen Schatz und ich möchte nicht mehr ohne ihn sein, auch im RL nicht.
Lauras Blog über ihr Second Life und ihre Erfahrungen mit DD/bg (Laura's blog about her second life and her experiences with DD/bg)
Freitag, 22. April 2016
Sonntag, 17. April 2016
Das Babygirl in mir
In der letzten Zeit kommen viele meiner Babygirl-Eigenschaften recht stark durch. So komisch es für manche Leute auch klingen mag, aber ein Babygirl tickt in vielen Bereichen wie ein Kind. Ein paar aktuellere Punkte, an denen mir das selbst wieder aufgefallen ist:
1. Versprechen
Wenn man mir etwas verspricht oder mir Hoffnung auf etwas macht, dann glaube ich daran und freue mich darauf. Um so mehr bin ich enttäuscht, wenn das nicht eingehalten wird. Das sind oft nur Kleinigkeiten, wie z.B. "heute gehen wir shoppen". Für mich geht die Welt halbwegs unter, wenn sich da nicht dran gehalten wird, ähnlich wie bei einem kleinen Kind halt.
2. Eifersucht
Ja, ich weiß, dass ich verdammt eifersüchtig sein kann, auch schon wegen kleinen Dingen. Aber ich bin nun einmal so und ich kann es nicht oder nur bedingt ändern. Ich kann mir vorstellen, dass das für meinen Partner nicht immer einfach ist, aber letztendlich ist die Eifersucht in erster Linie wohl auf Verlustängste zurückzuführen. Und die will keiner haben.
3. Rückversicherung
Ja, ich brauche eine Menge davon, vor allem wenn meine (Babygirl-)Welt ins Wanken gerät, zum Beispiel in den o. g. Situationen. Dann muss ich hören, dass alles gut ist. Dann muss ich hören, dass ich nicht eifersüchtig sein muss. Oder dass das Versprechen nicht deswegen nicht eingehalten werden konnte, weil ich etwas falsch gemacht habe. Ich bin so. Ich brauche eine sichere, geborgene Umgebung um glücklich und zufrieden sein zu können.
4. Albern, frech und verspielt sein
Auch das passiert immer wieder, wenn ich meine "dollen fünf Minuten" habe. Nicht jeder mag es, aber es gehört zu mir dazu.
Noch vor einem guten halben Jahr hätte ich mich dafür entschuldigt, dass ich mal wieder zu anstrengend bin, dass ich zu sehr "rumtitsche", dass ich zu eifersüchtig bin, dass ich mir zu sehr einen Kopf um vieles mache usw. Aber ich bin so. Ich bin ein Babygirl und habe viele Bedürfnisse. Teilweise Bedürfnisse eines kleinen Kindes. Ich entschuldige mich nicht mehr dafür. Ab und zu muss ich mich selbst daran erinnern, dass ich okay bin wie ich bin. Wer nicht damit leben oder umgehen kann, der soll halt aus meinem Leben verschwinden. *schulterzuck*
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